impuls

Freitag, 22. Februar 2008

diffuse konsumkritik

ich habe vor einer woche angefangen über konsum und diese diffuse ungenaue konsumkritik nachzudenken, die in diversen 'alternativen' zusammenhängen rumgeistert.
ich hatte dazu auch angefangen einen längeren text zu schreiben, der aber steckengeblieben ist, weil ich auf einmal das gefühl hatte, das die ausführlichkeit es nicht präziser macht und eine zusammenfassung reicht.
ich hatte groß bei ikea eingekauft, wirklich groß, also zu den dingen die ich haben wollte noch eine ganze menge dinge die ich brauchen konnte und ein paar dinge die ich mir gegönnt hatte. das hat mich glücklich gemacht, und gleichzeitig hatte ich so ein diffuses kritisches gefühl, viele würden sagen: ein schlechtes gewissen.

das eine ergebnis für mich war, dass es quatsch ist, diese diffuse konsumkritik nur an die grossen kauftempel zu richten, weil es genug kleine konsumkappellen gibt, die genauso vermeintliche bedürfniss (nur vermeintlich) befriedigen. das bezieht sich vor allem auf diese bereiche der kritik, wo es darum geht, dass durch konsum 'sinn' und 'identität' gestiftet wird, das 'shoppen spass macht' und bedürfnisse geschaffen und normiert werden: denn es ist egal ob ich mein interieur und meine alltagsästhetik ikeanormiert gestalte oder anti-ikeanormiert und 'individuell'. an beiden umgangsformen mit den kulturindustriell geschaffenen bedürfnissen dockt der kapitalismus an und versucht mir meine lohnarbeit in die mitte des lebens zu drücken, damit ich mir diese umgangsform leisten kann. (das unterschiedliche betriebe dennoch unterschiedliche firmenpolitiken haben ist klar, aber da ist groß auch nicht automatisch nochschlechter, und frimenpolitiken-betrachten wäre dann ein bereich wo diffuse kritik in kritik übergehen könnte)

es ist klar, dass konsumtempel und -kapellen eine verführen wollen, also begehrlichkeiten wecken wollen oder aber versuchen die begehrlichkeiten, die es gibt, in konsum zu überführen (ich möchte gesehen werden, anerkannt, geachtet , 'mama soll mich weiter lieb haben, und papa auch endlich' ... also gestalte 'ich' 'mich' durch konsum dass ich 'gesehen' werde... usw.... so als kurzes beispiel mal).
aber auch konsumverweigerung hat in gewissen zusammenhängen genau diese funktion: da bin ich auch nur dann 'respektabel' wenn ich dies und das nicht einkaufe und dafür anderes tue/konsumiere bzw. dort und dort nicht einkaufe aber dafür woanders.

die frage 'gegen verführung' ist oft: 'brauche ich das', 'ist das wirklich notwendig'...
das ergebnis ist dann oft so eine asketische selbstminimierung, als ob die lebensqualität dadurch wirklich gesteigern würde.
es ist die frage ob massenprodukte durch ihre massenästhetik (und die lebensgestaltung rund um lohnarbeit, um sich die leiten zu können) meine lebensqualität stärker begrenzen als verzicht und z.b. unpraktisches, improvisiertes, 'anti-ästetik' (wo die lohnarbeit ja auch nicht wegfällt und ausserdem auch andere energien darin gebunden werden).

selbst nutzloses hat einen wert, wenn ich an deko-nippes denke, so geformt meine empfinden für 'schönheit' von der gesellschaft auch ist (ich denke nicht in natürlichen, urspründlichen schönheits-kategorien, welche nur durch kapitalismus und konsum verkleistert sind: es gibt keinen kern, keine wahrheit, keine natur ausserhalb der matrix... aber das wäre jetzt nochmal eine ganz eigene disko ... wo war ich?.....)
askese ist alles käse.
askese ist was für 'protestanten' die glauben durch (lust/rausch)verzicht und (lohn)arbeit in den (kapitalismus)himmel zu kommen, und dies ist keine religöse aussage sondern eine über die bürgerliche kapitalistische gesellschaft, egal welche religion oder nichtreligon da grad vorherrscht... die diffuse anti-haltung dazu führt btw. auch nicht raus aus dem spiel.

zum anderen drehten sich meine gedanken noch stärker um dieses 'lustgefühl' beim shoppen was für sich funktioniert, aber besonders auch vor dem hintergrund von 'lücken' die es zu 'füllen' vorgibt. das führt mich dann zu 'entfremdung' bzw. 'entfremdeter arbeit' oder auch nur abstrakter arbeit, die kein greifbares produkt liefert... überhaupt zu der frage inwieweit lohnarbeit lust/spass bereitet kann, ob sie das muß und warum es nicht einfach auch ok ist sich deswegen anderen lüsten, auch der kauflust, hinzugeben.
diese gesellschaft macht halt keinen spass, und 'leiden für eine bessere welt' nur um 'die systeme dieser gesellschaft' nicht zu 'stützen' kann es ja nicht sein.

jetzt hab ich langsam aber keine lust mehr darüber nachzudenken, und mich stört es grad auch nicht, dass dies nicht alles zuendegedacht und nur angerissen ist.

Samstag, 16. Juni 2007

menschen sind nunmal keine bäume, sie haben keine wurzeln.

ich bin in ein spannendes gespräch mit einem befreundeten menschen eingestiegen, das uns sicher noch eine weile begleiten wird.

ich selbst bin mit meiner position eingestiegen, die ich jetzt mal als 'dekonstruktion von wurzeln' umschreibe. daher auch die überschrift, die ich frei erinnert Fatin Akin aus einem interview zuschreibe. mein gegenüber ist grade dabei sich mit seinen wurzeln, mit seiner entwurzelung und mit dem suchen und finden und konstruieren seiner wurzeln zu beschäftigt. so ganz klar ist das alles noch nicht.

die frage die sich mir aber so grob schonmal stellt ist:

"muss man sich wurzeln bauen, um entwurzelung zu dekonstruieren"

und welcherart ist dieser prozess? ...ursprünglichkeit suchen oder ist 'die wurzel' nur ein trigger, der einen anderen prozess einleitet.

das sind jetzt noch keine fragen, deren beantwortung ich und wir im gespräch grad suchen, sondern eher so ne merk-notiz, um diese gedanken nicht zu vergessen.

in dem gespräch sind wir erst noch dabei, überhaupt erstmal zu verstehen wovon wir reden, gemeinsame begriffe finden , was heisst erstmal die begriffe des gegenüber zu verstehen....

und wenn da die begriffe auch noch am werden sind, ist das eben sehr aufregend aber eben auch alles erst am anfang.
ich bin gespannt.

Samstag, 14. April 2007

chatten mit den jenseitigen

keine ahnung was ich sonst als überschrift nehmen soll.
gestern beim chatten u.a. mit lucia und oceanguy gings irgendwann mal um schamanisches arbeiten.
und ich hab grad beschlossen, dass ich so impulse mal festhalten möchte. da ich dass mit den kategorien, unter denen die posts eingeordnet werden können, bisher nicht ausprobiert habe, werde ich hiermit eine neue impuls-kategorie gründen, hoffentlich lässt sich das alles noch verändern wenns nicht passt.

aber zum thema:
lustiger ausgangspunkt war, das ich einigermassen schwerzhaft als 'normalo' bezeichnet wurde, da ich nicht so spiri im allgemeinen und nicht schamanisch im konkreten drauf bin. (dass ich als 'normal' bezeichnet werde passiert mir eher nie). anschliessend gab es also einen kleinen chat, in dem es zum einen ein bisschen darum ging, wie, meinen mitchatter_innen nach, das mit den ahnen, den helferwesen und dem schamanismus so funktioniert; ich habe da ein bisschen nachgefragt, zum einen aus neugier zum anderen aber um der frage nachzugehen, warum überhaupt.

warum sollte ich z.b. lernen in diese andere sphäre oder sphären zu reisen, dort zu wirken, dort mit z.b ahn_innen zu reden usw.
ok, wenn es ein eine konkrete zielsetzung gäbe, sagen wir ein problem, dass ich auf so einem weg gedenke lösen zu können, würde ich mich einer schaman_in meines vertrauens anvertrauen, und sie machen lassen. aber dafür muss ich das ja nicht lernen.
so ego-geschichten... um es zu 'sein' oder dies vorgeben zu können.... dafür bin ich zu alt. ich bin schon genug mit mir selber, da muss ich nicht noch weitere identitäten oder identitätsstiftendes dazubauen.

aus neugier und wissensdurst? ok, das wäre vielleicht ein grund. ein bisschen in was bisher unbekanntes reinschnuppern, um zu verstehen was es so gibt und was die welt sonst noch so zusammenhält. so ganz fremd ist mir das ja nicht, also in einen anderen bewusstseinzustand zu gelangen und die erlebnisse dort zu nutzen um zu verstehen oder zu verändern. aber trotzdem, so richtig wichtig isses dennoch nicht, vielleicht würde dazu ein lebhafter austausch auch reichen.

würde ich mir davon ein persönliches wachstum versprechen, also über neue erkenntisse hinaus? das wäre auch ein grund, ein besserer sogar. da müsste ich nochmal ein bisschen drüber nachdenken und nachfragen. aber es gibt genug bereiche wo sich mir wege anbieten die von mir zum wachsen beschritten werden könnten, also ist auch dies nicht irgendwie zwingend.. nagut, doofes wort, was ist schon wirklich zwingend... aber naja, so im sinne von: ich merke, dass ist jetzt aber sowas von dran. sowas hat man ja manchmal.

und ob ich, jetzt wieder allgemeiner gedacht und weniger schamistische techniken betreffend, durch spirituelle betätigungen, welcher art auch immer, die alltäglichen kapitalistischen und patriarchalen zwänge loswerde, ist eh grundlegend zu bezweifeln, ob es mir halt so irgendwie hilft oder nur ego und identitäts-technik ist, ist immernoch meine grosse frage.
nicht, dass ich die latent schon eher mit nein beantwortet habe, deswegen chatte ich ja und frage und lese und interessiere mich, aber irgendwie muss sich dass beschäftigen mit 'sonemkram' auch mit dieser frage auseinandersetzen.
ich komm um die frage. "was soll das überhaupt" mit meinem pragmatischen oder kritischen oder gesellschaftlichen blick oder wasweissich, wie ich diese perspektive nennen soll, die mir eigen ist und die ich auch an mir schätze, nicht drum rum.
aber der impuls, genau für mich zu klären, was ich davon will oder wöllte und was nicht, der hat mir ganz gut gefallen aus dem chat gestern abend.

(korrekturgelesen wird später)

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