kunst-traum
eine zeitung hat dazu aufgerufen eine bekannte hasengeschichte neu zu erzählen.
selbstverständlich war im traum alles traumhaft und bildhaft anders, aber ich muss es etwas linearer und konkreter machen, damit ich davon berichten kann. also...:
eine zeitung hat dazu aufgerufen eine bekannte hasengeschichte neu zu interpretieren. der Aufruf war von björk formuliert und hat ihre persönliche interpetation der geschichte deutlich gemacht..
ich wollte mitmachen, kam aber in die situation, dass ich als björkfan, hauptsächlich von björks sichtweise auf die hasengeschichte angefixt war, als von der hasengeschichte selbst, da auch der kontext der geschichte in einem artikel in der gleichen zeitung problematisiert und kritisiert wurde, und ich diese kritik durchaus teilte. es gab ein bild von diesem kommentator neben dem artikel, der mich jetzt im nachhinein mit seinem bart sehr an karl marx erinnert.
aus diesem dilemma bzw dieser spannung heraus, wollte ich genau dieses durch die künstlerische bearbeitung der hasengeschichte herausarbeiten, also eigentlich sehr postmodern, eher die verhältnisse zu den verschiedenen figuren, elementen und begebenheiten der geschichte reflektieren.
deswegen befand ich mich in einem gespräch mit björk, wo ich versuchte sie zu überzeugen, dass sie unter meiner regie in meinem zu entstehendem werk auftauchen müsste, und ich versuchte ihr ein bisschen begreiflich zu machen, um was es in dem anstehenden prozess gehen würde.
es war klar, dass von ihr in dem werk keine musik oder gesang auftauchen dürfte, da dies ihr ausdrucksmittel ist und ich eher in die situation kommen müsste genau diesen part zu übernehmen; also zur protagonistin zu werden, die aber von ihr inspiriert wird.
gleichzeitig war auch klar, dass mein medium, meine produktionsmittel das stricken sein wird. dementsprechend musste die musik also aus den geräuschen des stricknadel-geklimpers gesampled werden, was matmos experimenteller arbeitsweise entspricht, die auch zur zusammenarbeit mit björk geführt hatte. die idee mit den sounds der nadeln stammt aus einem arte-bericht über 'knitting parties', den ich irgendwann mal gesehen hatte, wo ein junger stricker eine verbindung zwischen stricken und break-beats hergestellt hatte.
es war mir auch klar, dass ich beim herstellen der musik und überhaupt der 'grossen kunst' 'scheitern' werden würde, da fantum noch keine künstler_in macht. das musste ich also im prozess gleich mitreflektieren, indem ich ganz einfache alltägliche dinge tue.
deswegen verdichtete sich, dass die hasengeschichte in form von selbstgestrickte socken auftauchte, die aber mit ihren ganz unterschiedliche texturen und materialen auf die hasengeschichte verwies.
dazu wollte ich eine videoprojektion im hintergrund haben, wo björk gestrickte socken anzieht, ähnlich wie die videoschnipselprojektionen die ich mal für parties gemacht habe.
björk sollte als darstellerin auftauchen, was die ganze situation von 'dancer in the dark' einerseits und von 'drawing restraint 9' mit einbezieht.
die aussagen in interviews, die björk zu ihren filmprojekten oder auch zu ihren eigenen videos gemacht hatte, haben mir björk als musikerin viel verständlicher gemacht. es ging viel darum, dass die musik ihr eigentliches medium ist. und wie anders es ist sich in einem anderen medium oder unter der regie/idee einer anderen person auszudrücken
das hatte aber auch genau mit meiner situation mit hasengeschichte zu tun und der frage wer da genau was ausdrückt, was in meinem gespräch mit björk immer wieder auftauchte.
ich war mir z.b. unsicher, welcher ihrer video-regisseure die videoprojektion drehen sollte.
da das ganze ja so ein selbstreflektives system darstellt, dachte ich an michel gondry wegen des bachelorette-videos, habe mich aber dann für die künstlerin eiko ishioka entschieden, die cocoon gedreht hatte. eiko ishioka tritt vorrangig als kostümbildnerin in erscheinung und ist somit der textilen produktion viel näher. ich wollte auch lieber eine regisseurin als einen regisseur haben, was meiner queer-feministischen sichtweise entspricht. dazu passte auch, dass eiko ishoka die kostüme für "Takemitsu: My Way of Life" gemacht hatte, wo georgette dee als eine von vier alters-manifestsationen der protagonistin mitwirkte, dort also zum einen auch eine doppelung der perspektiven auftauchte und zum anderen georgette eine für mich wichtige queere verbindung darstellt.
aus björks reaktion in dem gespräch wurde mir klar, dass sie allein als 'ausführende' in einem videoschnipsel für mich nicht passen würde, da ich ja auch die inspiration und interpretation durch sie darstellen musste.
mit den bildern von eikos arbeit am takemitsu-bühnenstück entwickelte ich die idee, dass eiko eher eine puppe gestalten sollte, die mich/björk darstellt und unter meiner regie von björk geführt wird. als material kam mir wolle, strick und filz in den sinn. es sollte keine marionette sein, sondern eher eine bewegliche skulptur.
diese musste auch garnicht live auftauchen sondern auch wieder als dokumentation ihrer herstellung oder im probenprozess im stile eines making off gefilmt werden.
filz, skulpturen, die filmung der herstellung bzw die inszenierung der skulpturen im film passt auch zu matthew barney: lover von björk, regisseur von 'drawing restrained 9' und vor allem zu meinem besuch der beuys/barney ausstellung, da ich diese austellung mit meinem lover und meiner 'schwiegermutter' besuchte als ich sie kennenlernte.
die socken, die björk in der videoproduktion anziehen sollte, mussten also gefilzt werden.
was im traum eine grosse rolle spielte war, dass es oft so gegensatz-paare gab: mich vs. björk als gestaltende,, die hasengeschichte als innere und persönliche geschichte oder von aussen betrachtet mit kritik an dem geschichtlichen kontext, michel gondry oder eiko ishioka, socken oder eine ich/björk puppe. diese dichotomien entsprechen mir aber nicht, so dass ich anfing immer das 'dritte', das 'ganz andere' zu suchen und zu wählen, bzw ein 'sowohl als auch' durch doppelungen herzustellen. eine ganz und gar queere herangehensweise.
da dieses 'andere, dritte' aber nicht immer greifbar oder begriffich zu fassen war, fing ich an schwarze löcher zu stricken, um diese leer- und freistelle darzustellen. die sahen wie trichter aus und hatten verbindungen zu den ganzen anderen elementen des werkes.
die schwarzen löcher und das verbindungsnetz wandelte sich nach und nach zu alien-eiern, was sehr zu meiner ganz eigenen queeren lesart des alien-sequels passt.
ich wachte langsam aus dem traum auf, als ich mich fragte wo ich die wolle herbekomme, um genau die alien-ei färbung herzustellen und ob ich es schaffen würde auch einen facehugger im inneren des alien-eis zu stricken.
selbstverständlich war im traum alles traumhaft und bildhaft anders, aber ich muss es etwas linearer und konkreter machen, damit ich davon berichten kann. also...:
eine zeitung hat dazu aufgerufen eine bekannte hasengeschichte neu zu interpretieren. der Aufruf war von björk formuliert und hat ihre persönliche interpetation der geschichte deutlich gemacht..
ich wollte mitmachen, kam aber in die situation, dass ich als björkfan, hauptsächlich von björks sichtweise auf die hasengeschichte angefixt war, als von der hasengeschichte selbst, da auch der kontext der geschichte in einem artikel in der gleichen zeitung problematisiert und kritisiert wurde, und ich diese kritik durchaus teilte. es gab ein bild von diesem kommentator neben dem artikel, der mich jetzt im nachhinein mit seinem bart sehr an karl marx erinnert.
aus diesem dilemma bzw dieser spannung heraus, wollte ich genau dieses durch die künstlerische bearbeitung der hasengeschichte herausarbeiten, also eigentlich sehr postmodern, eher die verhältnisse zu den verschiedenen figuren, elementen und begebenheiten der geschichte reflektieren.
deswegen befand ich mich in einem gespräch mit björk, wo ich versuchte sie zu überzeugen, dass sie unter meiner regie in meinem zu entstehendem werk auftauchen müsste, und ich versuchte ihr ein bisschen begreiflich zu machen, um was es in dem anstehenden prozess gehen würde.
es war klar, dass von ihr in dem werk keine musik oder gesang auftauchen dürfte, da dies ihr ausdrucksmittel ist und ich eher in die situation kommen müsste genau diesen part zu übernehmen; also zur protagonistin zu werden, die aber von ihr inspiriert wird.
gleichzeitig war auch klar, dass mein medium, meine produktionsmittel das stricken sein wird. dementsprechend musste die musik also aus den geräuschen des stricknadel-geklimpers gesampled werden, was matmos experimenteller arbeitsweise entspricht, die auch zur zusammenarbeit mit björk geführt hatte. die idee mit den sounds der nadeln stammt aus einem arte-bericht über 'knitting parties', den ich irgendwann mal gesehen hatte, wo ein junger stricker eine verbindung zwischen stricken und break-beats hergestellt hatte.
es war mir auch klar, dass ich beim herstellen der musik und überhaupt der 'grossen kunst' 'scheitern' werden würde, da fantum noch keine künstler_in macht. das musste ich also im prozess gleich mitreflektieren, indem ich ganz einfache alltägliche dinge tue.
deswegen verdichtete sich, dass die hasengeschichte in form von selbstgestrickte socken auftauchte, die aber mit ihren ganz unterschiedliche texturen und materialen auf die hasengeschichte verwies.
dazu wollte ich eine videoprojektion im hintergrund haben, wo björk gestrickte socken anzieht, ähnlich wie die videoschnipselprojektionen die ich mal für parties gemacht habe.
björk sollte als darstellerin auftauchen, was die ganze situation von 'dancer in the dark' einerseits und von 'drawing restraint 9' mit einbezieht.
die aussagen in interviews, die björk zu ihren filmprojekten oder auch zu ihren eigenen videos gemacht hatte, haben mir björk als musikerin viel verständlicher gemacht. es ging viel darum, dass die musik ihr eigentliches medium ist. und wie anders es ist sich in einem anderen medium oder unter der regie/idee einer anderen person auszudrücken
das hatte aber auch genau mit meiner situation mit hasengeschichte zu tun und der frage wer da genau was ausdrückt, was in meinem gespräch mit björk immer wieder auftauchte.
ich war mir z.b. unsicher, welcher ihrer video-regisseure die videoprojektion drehen sollte.
da das ganze ja so ein selbstreflektives system darstellt, dachte ich an michel gondry wegen des bachelorette-videos, habe mich aber dann für die künstlerin eiko ishioka entschieden, die cocoon gedreht hatte. eiko ishioka tritt vorrangig als kostümbildnerin in erscheinung und ist somit der textilen produktion viel näher. ich wollte auch lieber eine regisseurin als einen regisseur haben, was meiner queer-feministischen sichtweise entspricht. dazu passte auch, dass eiko ishoka die kostüme für "Takemitsu: My Way of Life" gemacht hatte, wo georgette dee als eine von vier alters-manifestsationen der protagonistin mitwirkte, dort also zum einen auch eine doppelung der perspektiven auftauchte und zum anderen georgette eine für mich wichtige queere verbindung darstellt.
aus björks reaktion in dem gespräch wurde mir klar, dass sie allein als 'ausführende' in einem videoschnipsel für mich nicht passen würde, da ich ja auch die inspiration und interpretation durch sie darstellen musste.
mit den bildern von eikos arbeit am takemitsu-bühnenstück entwickelte ich die idee, dass eiko eher eine puppe gestalten sollte, die mich/björk darstellt und unter meiner regie von björk geführt wird. als material kam mir wolle, strick und filz in den sinn. es sollte keine marionette sein, sondern eher eine bewegliche skulptur.
diese musste auch garnicht live auftauchen sondern auch wieder als dokumentation ihrer herstellung oder im probenprozess im stile eines making off gefilmt werden.
filz, skulpturen, die filmung der herstellung bzw die inszenierung der skulpturen im film passt auch zu matthew barney: lover von björk, regisseur von 'drawing restrained 9' und vor allem zu meinem besuch der beuys/barney ausstellung, da ich diese austellung mit meinem lover und meiner 'schwiegermutter' besuchte als ich sie kennenlernte.
die socken, die björk in der videoproduktion anziehen sollte, mussten also gefilzt werden.
was im traum eine grosse rolle spielte war, dass es oft so gegensatz-paare gab: mich vs. björk als gestaltende,, die hasengeschichte als innere und persönliche geschichte oder von aussen betrachtet mit kritik an dem geschichtlichen kontext, michel gondry oder eiko ishioka, socken oder eine ich/björk puppe. diese dichotomien entsprechen mir aber nicht, so dass ich anfing immer das 'dritte', das 'ganz andere' zu suchen und zu wählen, bzw ein 'sowohl als auch' durch doppelungen herzustellen. eine ganz und gar queere herangehensweise.
da dieses 'andere, dritte' aber nicht immer greifbar oder begriffich zu fassen war, fing ich an schwarze löcher zu stricken, um diese leer- und freistelle darzustellen. die sahen wie trichter aus und hatten verbindungen zu den ganzen anderen elementen des werkes.
die schwarzen löcher und das verbindungsnetz wandelte sich nach und nach zu alien-eiern, was sehr zu meiner ganz eigenen queeren lesart des alien-sequels passt.
ich wachte langsam aus dem traum auf, als ich mich fragte wo ich die wolle herbekomme, um genau die alien-ei färbung herzustellen und ob ich es schaffen würde auch einen facehugger im inneren des alien-eis zu stricken.
eidechse - 2. Jan, 17:33