Samstag, 27. September 2008

DJereien in der provinz

ich bin bei einer lieben freundin, die gestern ihren geburtstag gefeiert hat. ich bin zurück in der provinz... von wo ich vor naja.. 6-7 jahren, oder so, 'geflüchtet' bin. meine liebe freundin hat mit einer freundin zusammengefeiert, die ich auch noch von füher kenne und ein dritter typ hat sich noch an die party mit 'rangehängt'... so wurde es formuliert. also: er ist eher bekannt als befreundet mit den beiden, und sein freundeskreis schon 'anders drauf'.
der ort war ein partyraum, eines 'jugendzenzentrums'!!! nagut dafür sogar ganz ansehnlich, aber es gab da eben, wie das bei so orten ist, bestimmte bedingungen, und dazu gehörte unter anderem, dass bei den absprachen ein gewisses 'tara' um die musiktechnik gemacht wurde, die groß angepriesen wurde, weil sowohl ein computer mit bereits grosser musiksammlung vorhanden sei, als auch via wechselfestplatten bzw sticks weiter ausgebaut werden konnte. dazu ein mischpult und 2 DJ-CDplayer zum auflegen.
es musste also eine DJ-technik-verantwortliche gefunden werden, wenn nicht der 'hausDJ' die technik verwalten sollte, bei dem dann wünsche eingereicht werden hätte können sollen ... oder so ähnlich.
um sich das ein bisschen vorzustellen.
weil der ort für jugendliche ist, musste eh schon eine der jüngeren gefunden werden (unter 27), um den vertrag zu machen. die geburtstage waren aber die 30en und 33en...
und dann ein, keine ahnung, ein jugendlicher der halb so alt ist und da 'alteleute'-musik-wünsche erfüllen soll? klingt absurd...
die geplante DJ wollte und konnte die verantwortung nicht übernehmen, weil sie 'eben nur mal für ne stunde ein bisschen auflegen wollte', und so habe ich mich zur verfügung gestellt.
ich sollte also auch auflegen, die anderen, die noch zeitweise musik auflegen sollten, in die technik einweisen, auf die technik entsprechend aufpassen...

das DJ pult war typisch jugendhaus, ein gross inszeniertes dj kämmerchen, hinter glas abgeschnitten von den feiernden, ein bisschen erhöht zum 'bewundert werden', die technik grauslich, ich habe schon mit einigen sehr billigen mischpulten aufgelegt, aber das hat es noch getoppt, das heisst: in die okayen mix-cdplayer (naja, sie haben oft bei gebrannten CDs rumgezickt... wenn sie neuer waren, die alten gingen besser, auch mal interessant, diese variante)... man konnte also in die player beim mixen nicht richtig bzw einfach mit kopfhörer reinhören es gab aber auch keine monitorboxen in der kammer... allgemeine lautstärkeregelung war also eh kaum möglich. musik über PC klang grauenhaft und hat auch nicht wie angekündigt funktioniert da einfach ne playliste zu machen und die durchlaufen zu lassen, aber auf grund der ansage haben viele eben weniger CDs angeschleppt sondern eher kleine datenträger.... es war also ein wildes rumimprovisiere, eher punkrock D.I.Y. style, obwohl es eben 'grosses diven djpult' inszenierung war...
das war aber nur das kleine problem, das grössere war bei dem punkt musik der typ und seine gäste.
er wollte auch auflegen, was ja als partymitbetreiber gut verständlich war. bei den absprachen sagte er etwas von ein bis eineinhalb stunden. klar, dass er so zu der hauptpartyzeit auflegen wollte, was auch erstmal so für alle ok war. das hat sich etwas verzögert, aber so grob haben wir das gemacht wie wir uns geeinigt hatten.... naja bis auf er, der dann platzhirsch gespielt hat, defakto: als ich gegen ende seiner 1 1/2 stunden mal so anfragte, meinte er einfach, er müsse und wollte jetzt mindestens noch ne stunde auflegen, und da könne ich jetzt auch nichts machen. ein paar seiner jungs haben eh schon den raum belegt und mal wichtig an ein paar reglern rumgedreht, es kam von denen auch schnell so fragen 'wer ich überhaupt sei'... billige dominanz halt.
sobald es technische probleme gab sollte ich aber selbstverständlich brav unterstützung geben. auch klar, dass der typ den erklärungen der anderen ladys keine beachtung geschenkt hat, also sie einfach überhört hat, obwohl sie es ja hinbekommen hatten mit dem widrigen kram aufzulegen, und ich ihm auch nur das gleiche nochmal sagte.
es gab da also macht und durchsetzungs gerangel.
die krönung waren in dem zusammenhang dann aber auch noch ein paar seiner gäste, die, nachdem er 'fertig' war und wieder andere musik gespielt wurde, alle 5 minuten ankamen und wieder seine musik hören wollten. (ja es gab auch bei den musikrichtungen grosse geschmacksdifferenzen in der heterogenen gruppe, weswegen ich dann am ende 'meine auflegerestzeit' auch noch an eine der ladys abgetreten hatte, weil sie recht 'kompatibel' mit dem geschmack eines grossen teils der gäste war)
wäre ja nicht so schlimm, dass 'seine gäste' nochmal nach 'seiner musik' gefragt hätten, wenn sie nicht grade lange gelaufen wäre, wenn man von der penetranz mal abgesehen hätte, wenn der eine gast nicht in die homophobe kiste gegriffen hätte und auch drohungen formuliert hat, um einen musikstilwechsel zu erreichen, undsoweiter..... klingt nach jugendhaus mit 'erwachsenen', klingt nach provinz... oder eben nach dem ganz normalen rumgemackere.
mein eindruck war ansonsten, dass, abgesehen von dem unmut einiger, sich die leute recht gut 'vertragen' haben, und ihren spass hatten, zumdest sehr entspannt wirkten. dies krampfige und zum teil echt fiese in und ums djkämmerchen ist, soweit ich das beurteilen kann, nicht genauso 'draussen' passierte, und ich hab mir, obwohl ich zeitlich viel damit zugange war, davon aber auch nicht den abend bestimmen lassen, sondern mich an dem treffen der vielen alten freunde und bekannten erfreuen können.
rumgemackere ist kein problem nur von der provinz, eh klar. leider. dennoch sind ein paar konstellationen schon auch recht äh... typisch: eher zusammengeschmissen in der kleinen stadt als dass man sich in der vielschichtigkeit einer metropole aus dem weg geht. ich bin grade gerne zu besuch, aber auch froh, dass es nur zu besucht ist.

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