soviel zum regenbogenhain.

ich hab mich von der regenbogenhain-mailingliste abgemeldet, welche so eine lesBIschwule-hexen-heiden-liste ist.
auslöser war ein diskussion um einen verlinkten artikel, wo es um neuheiden und nazis ging.
daraufhin gab es auf der liste eine empörung, aber nicht etwa über die faschoideologiegesprängsel und die konkreten nazis, die in heidenkreisen immer wieder 'auftauchen', sondern vorrangig darüber, dass das doch eine gemeinheit, unverschämtheit und verleumdung sei, die armen unterdrückten heiden 'damit' in verbindung zu bringen.
eine klare fehl-empörung, würde ich sagen.
da gabs auch sehr passende gegenpositionen dazu, keine frage, aber für mich waren es zuviel 'recht(s)schaffende mitte' argumentationsmuster die da auftauchten, als dass ich mich da weiter wohl gefühlt hätte.
ich finde es reicht halt nicht sich zu 'den guten' gehörig zu definieren, und dann nur noch darüber zu empören, wenn das nicht so gesehen wird, von einzelnen recht(s) problematischen argumenten noch mal ganz abgesehen, die in dem empörungsschwall gleich mal eingestreut geblieben sind.
distelfliege - 15. Jan, 14:18

das...

..ist leider eine Sache die sich in der Heidenszene durch alle Kreise durchzieht, selbst bei den "linksten" bzw. auch bei lauter Ex-Hippies und so. (So mein Eindruck).
Als ich vor Jahren noch niemanden in der Eso-Szene kannte, wollten mir ein paar linke Politnicks weismachen, das wären alles Faschos. Gut, sind zwar nicht alles Faschos, die meisten sind keine Faschos, aber die Art und Weise wie die Eso-Szene mit "Einsprengseln" durchzogen ist, kann einer schon mal zuviel werden als Linke. Deshalb würde ich mich nie NUR unter dem "HeidInnenbanner" mit irgendwelchen Leuten zusammenfinden wollen. Es müsste immer _auch_ Grundsätze geben, einen Konsens gegen dat braune Süppchen.. aber selbst dann haste es oft noch durchs Hintertürchen drin. Zum Mäuse melken ist das.

eidechse - 20. Jan, 10:03

ich fand das ja in dem artikel recht gut formuliert:
Es gibt und gab zwar Neuheiden, auf die es nicht zutrift - wahrscheinlich trifft ihre Aussage im vollem Umfang nur auf eine Minderheit der Neuheiden zu - aber diese Minderheit ist, anders als die relativ vielen "Blümchenheiden" und "Lamettahexen" politisch relevant.

ich würde es zwar nicht an lametta und blümchen festmachen, das klingt so nach 'echt vs pseudo' und das ist m.e. nicht das problem... und ich würde es fast andersrum formulieren, mal abgesehen von den wenigen, ich nenne sie jetzt mal, linken heiden, die einer begegnen können, die man aber an einer hand abzählen kann:
abgesehen von dern naziheiden, (auch wenn sie angeblich mengenmässig eine minderheit darstellen, was ich grad auch nicht unbedingt glaube) sind die heiden nicht relevant,
politisch sind sie es nicht (ausser als schnittstelle zu rechts und als recht(s)schaffende mitte, und drüber hinaus finde ich das auch recht fragwürdig, bzw fragwürdig ob sie allgemein relevant sein sollen. das schliesst ja nahtlos an die fragen an, welche relevanz religon, andere würden es z.b. irrationalität nennen, in der gesellschaft haben soll. dieses feld würde ich auch nicht als 'geklärt' ansehen.
ryuu - 16. Jan, 22:54

ich find's schade, daß du gegangen bist, aber verständlich

- und ich hoffe, in der Diskussion ist deutlich geworden, daß diese Position der fehlbezichtigten Unschuld nicht meine ist.

Ich gestehe, daß ich mich auf den Artikel durchaus auf der Ebene "wie beweisen wir denen, daß das nicht ganz richtig ist", eingegangen bin. Daß die Nazitrus (wie Freunde von mir rechte Möchtegerngermanen nennen) tatsächlich ein Problem sind und daß das Problem nicht durch "wir sind die armen, verleumdeten unschuldigen unpolitischen Heiden" zu lösen ist, schien mir in dem Moment so offensichtlich, daß ich es nicht extra sagen mußte. Da habe ich wohl falsch gedacht. Daß es so selbstverständlich nicht ist, habe ich dann hinterher ja selbst festgestellt...

LG

ryuu/thursa

eidechse - 20. Jan, 10:25

ich habe ja formuliert, dass es auch andere positionen gegeben hat, und ich habe dich auch genau so gelesen.

dennoch kann ich z.b. den 'reflex' "wie beweisen wir denen, dass das nicht ganz richtig ist" auch nicht teilen. welches wir? ich bin zu lange mit queer-denke verbandelt, als dass ich bei derartigen identitäts-reflexen nicht kritisch die ohren spitze. welches wir? wer und was wird da unter welchen ausschlüssen zu einer gruppe homogenisiert? zu welchem zweck überhaupt. ich will kein teil eines 'wirs' sein wollen müssen. was läuft da schief, dass da an 'wirs' gezimmert werden muss?

nebenbei finde ich grade nicht das 'das' öffentliche bild 'der(?)' heiden das wichtigste und brennenste arbeitsfeld wäre, sondern eben erstmal szene-intern einiges zu klären und auszudifferenzieren wäre, auch über dieses thema hinaus.
nebenbei finde es im moment recht passend, wenn 'dem öffentliche blick' erstmal die alarmglocken losgingen, passiert dem ja auch viel zu selten.
vor allem betrifft es aber ja auch nicht 'den' öffentlichen blick, da sollten sich heidens mal nicht in ihrer wichtigkeit überschätzen, sondern nur randthemenfeldern von einer auch eher randständigen kritischen öffentlichkeit, oder sehe ich das jetzt ganz falsch?
LuciaS - 17. Jan, 11:03

ohne da mitgelesen zu haben

geh ich mal davon aus, daß es ist, wie überall ... die wenigsten reflektieren, was sie da von sich geben bzw. glauben nicht, daß sie damit rechtslastig sind.
das ist so unbewußt wie beispielsweise versteckter rassismus.
und leider ist es halt so, daß die wenigsten sich gedanken machen, wie was bei ihnen abläuft.
denke, das ist - leider - eher normal.
und da möcht ich mich in einigen bereichen gar net ausnehmen.

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