Heute hat der dritte Tag der Tour de Fleece begonnen und ich kann schon etwas von den ersten beiden Tagen zeigen.
Mein Projekt für die TDF ist ja "spinnen nach Lust und Laune" oder auch "Wettentspannen", deswegen gehts bei meiner Tourdokumentation wohl nicht so sehr um das sportliche Vorranschreiten und den progress, sondern eher zu zeigen, wo meine Lust grade zugreifen ließ.
Tag 1 habe ich beim Spinntreff das fuchsia Merino auf der Mattes-Spindel gesponnen. Jaaaaa, ich habe sie endlich richtig angesponnen, ich hab mich ja immer nicht getraut, weil ich meine Spindel gerne runterschmeiße, aber mit einem Schutzpolster geht das alles, und ich habs garnicht so oft fallenlassen, wie ich dachte. Das ist aber nicht alles an Tag 1 entstanden, ich hatte vorher schon auf der Distelspindel gesponnen und dann umgespult.
Tag 2 habe ich abends auf dem Spinnrad weiter Finkhofwolle versponnen, es liefen im TV aber eher billige Crime-Serien und kein Radsport. Es sind nur etwa 25g gewesen; damit ich nicht zuviel Drall drauf gebe und Zeit habe das Stroh aus den Fasern zu picken, geht das sehr gemächlich vorran.
ich will das alles garnicht aufschreiben, obwohl es sich in meinem kopf so schön auslegen lässt. ein bisschen von meiner derzeitigen stimmung schreiben, dem grau der gedanken, dem grauen wetter, der lauernden midlife crisis, immer an die faserwelt angeknüpft, den schönen grauen fasern, meinem versuch mich daran, wie an den eigenen haaren herauszuziehen aus dem grau, immer wieder, immer wider und wieder, von sinnstiftendem und sinnlichem zupacken, etwas schönes in den händen haben, etwas schönes gestalten, die gestaltung des eigenen lebens befragend, zwischen angst vor veränderung und angst vor stillstand.
aber literarisch zu sein ist mir ein bisschen zu anstrengend grade, genauso wie herauszuarbeiten, wie genau ein paar graue fasern mir meine befindlichkeiten vor augen führen und wo sich ein paar entscheidungen an ihnen beruhigen können.
nun sind die fasern aber nicht einfach grau, sie sind meist eher braun und beige, wirken warm oder auch vergilbt, jenachdem wie man das betrachten möchte. zusätzlich sind sie von ganz unterschiedlicher struktur und qualität:
(für die interessierten nochmal beschriftet)
die erste graue faser vom gotland schaf, die ich verarbeitet habe, ist von allen fasern die ich hier habe am ehesten grau und nicht beige, wobei die struktur der shetland-faser z.b., die direkt daneben liegt und einen etwas wärmeren grauton hat, viel angenehmer zum verspinnen war. aber es geht ja um gestaltung, und da kann jede tönung und auch struktur ihren platz haben. vor allem kann es aber auch verändert werden, gefärbt oder gemischt.
... und das ist auch der grund warum ältere Damen lila Haare haben, da steckt eine entscheidung drin, dass eigene leben zu gestalten... und nicht nur irgendwie grau werden zu lassen.
nach meiner angefangenen spinnradreview knüpfe ich da jetzt an und werde etwas über meine spinnerei erzählen. aber erstmal katzencontent:
aber nun kurz zu meinem spinnrad:
seit die geräusche behoben waren, schnurrt das rad brav vor sich hin, und ich hab garnicht mehr viel dazu zu sagen. dass heißt aber ja auch, dass alles soweit funktioniert und gefällt und schön ist und ich sehr zufrieden mit meinem rad bin.
ich habe bisher ausschließlich mit mit doppeltem antrieb gesponnen und die scotch-tension/spulenbremse noch nicht benutzt. ich spinne bisher eigentlich nur mit der übersetzung 10:1, obwohl auch die schnellen sehr gut laufen. ich habe den eindruck, dass für weitere oder feinere bewertung meines rades meine spinnerfahrungen erst wachsen müssen, z.b. stellt sich mir die frage nach z.b. der feineinstellung der einzugsstärke bisher nicht so und dementsprechend weiß ich noch nicht, ob da das symphony an grenzen stossen würde, was ich aber nicht glaube.
ich bin vielmehr grad auf meine spinnerei selbst zurück geworfen, als dass es viel um die die tools und maschinen dazu geht.
trotzdem noch mal werkzeugcontent:
da sind nämlich auch meine wunderneuen Spindeln aus der matthes drechselwerkstatt dabei. ganz links aus wildapfel, mittig aus gedämpfter birne, und die bekannte gute distelspindel. alle spindeln sind von distel mit schönen haken versehen.
aber nun zu meiner spinnerei:
ich habe nämlich festgestellt, dass ich beim spinnen sehr emotional bin. ich meine nicht damit das übliche, dass ich mich über gelingendes freue, aufgeregt bin wegen des neuen, schlecht gelingendes schlecht finde und mich ärgere, wenn ich meine spindeln runterschmeiße (was ich ausgiebig tue, weswegen ich mit den neuen praktisch noch kaum gesponnen habe)... das alles erinnere ich aus meiner strickanfangszeit, aber beim spinnen habe ich drüber hinaus so irrationale emotionale momente, dass ich sie garnicht richtig benennen kann.
ich kann mich z.b. in einem moment freuen, dass ich ein für meine verhältnisse fein gesponnenes fluffiges garn fertiggezwirnt habe, um im nächsten moment in ein depressiönchen zu verfallen, weil ich für so dünnes garn bisher keine verwendung habe.
(grey shetland - extrem dünn ist es garnicht, aber fluffig. für socken könnte ich es z.b. nicht nehmen)
ich kann ebenso moody werden, weil auf eine spule weniger gramm drauf gehen, weil sie lockerer mit fluffigerem garn gewickelt ist, als bei einem anderen aus einer anderen faser. vor allem mache ich mir irgendwie so einen komischen 'fertiges-produkt-druck'. meine ersten fasern habe ich bewusst nach lust und laune und zum einfach ausprobieren gekauft, aber jetzt verfange ich mich in emotionalen fallstricken, weil ich davon zum einen kein fusselchen 'sinnlos' verschwenden mag und probiere aber auch nicht drauf los, weil ich nicht vorher weiß was aus dem versuch werden kann, also, ob das spinnen so 'sinn' macht.
ich mag ja auch dies nerdige, technische, alles genau verstehen zu wollen und finde es durchaus erstrebenswert, irgendwann mal auf ein garn (z.b ein sockengarn in einer bestimmten stärke) hinarbeiten zu können, aber das ich mich dadurch vom machen und ausprobieren abhalte ist doof und das mich das so emotionalisiert ist... auf jeden fall faszinierend.
grade hadere ich z.b. seit tagen oder wochen damit einen verlauf zu kardieren, kann aber auch aus irrationalen emotionalitäten nicht an einem zweitprojekt weitermachen und steh mir damit im weg rum. dabei ist es meist sehr entspannt, wenn ich konkret spinne, aber damit anzufangen oder wenn es fertig ist, macht emo.
weil ich da grad so seltsam bin, habe ich mir deswegen _kein_ konkretes projekt für die Tour de Fleece vorgenommen, sondern möchte nur regelmäßig täglich spinnen. so ein bisschen als 'sportliches ziel' versuche ich den kopf frei zu spinnen und das spielerische und entspannte da zu entwickeln. so ist zumindest der plan.
das ist es also: mein spinnrad,
zusammen mit käthe, die sich abschätzig wundert, warum ich sie mit dem geknipse von viel wichtigeren dingen ablenke, wie z.b herrn krüger zu ärgern.
auf diesem fotos ist es auch schon mit weißer holzwachs lasur behandelt, wobei es im foto weißer eingefangen wurde, als es in wirklichkeit geworden ist. es ist wunderbar hell, aber die holzmaserung schimmert warm durch das weiß. einfangen konnte ich das so im foto nicht.
ich wollte ja schon seit längerem eine kleine spinnradreview schreiben und ein bisschen darüber schreiben wie's mir so ergeht mit dem spinnen.
selbstverständlich gefällt mir mein spinnrad supergut, sonst hätte ich nicht schon nach ein paar testtagen die mietung in einen kauf umgewandelt.
das rad kam als bausatz, aber ich fand es sehr unproblematisch das anhand der englischen anleitung zusammenzubauen. ich hatte auch schon vorher, als ich mich über das rad informierte, ein englischsprachiges zusammenbau video angeschaut und wusste was auf mich zukommt, mit beidem zusammen sollte das m.E. auch für menschen mit wenig englisch kenntnissen gut zu bewerkstelligen sein.
die technischen daten des rades sind ja meist bei den händlern zu finden und führe ich jetzt nicht nochmal auf.
im ganzen ist das symphony ein sehr traditionelles rad. bis auf ein paar moderne schrauben könnte das auch schon vor hunderten von jahren so gebaut worden sein. der flyer und spule sind z.B. in einem lederlager gelagert, also einem steifen stück leder mit loch, das nach ordentlich öl verlangt (es ist dem zu folgen nicht vegan, nur so am rande). es gibt keine kugellager, sondern die metallachse des schwungrads ist in messinghülsen gelagert die ständig geschmiert gehalten werden müssen.
was am anfang aber wirklich ziemlich irritierend war, war ein quietschen im tritt bzw in der aufhängung der antriebspedale, weswegen nach dem zusammenbauen und den ersten versuchen nicht sofort freude mit meinem symphony aufgekommen ist. die bank mit zwei beinen und den pedalen war vormontiert, so dass ich auch nicht genau wusste, wie da ganz genau achse und die pedale zusammengesetzt sind, so dass ich mir auch unsicher war, wie ich das einzuschätzen hatte.
jedes pedal ist aussen mit einer metallachse versehen, die in den beinen in einem messingröhrchen gelagert ist und sich einfach mit dem beigefügten öl schmieren lässt. da kam das quietschen aber nicht her, sondern aus der mitte, wo die beiden tritte mit einer metallachse verbunden sind, die auch noch durch so ein kleines holzfüsschen geführt ist (kann man auf dem foto grade so sehen, wenn auch nicht richtig gut erkennen).
ich habe da auch erst einfach öl rangetan, was aber keinen grossen effekt hatte. also warf ich mich ins internet und forschte ein bisschen.
das problem tauch wohl ab und zu an der stelle auf. von öl wurde abgeraten, weil die metallstange direkt im holz gelagert ist und das holz bei intensiver ölung aufquellen könnte. der vorschlag war mit wachs zu schmieren (paraffinkerze), wie auch an den beweglichen holz auf holz teilen an anderen stellen des rades.
ich habe da also versucht ein bisschen paraffin reinzubringen, was aber auch nur minimalen effekt hatte, denn man kam so nicht richtig in die verbindung rein. schlussendlich habe ich, einem forenbeitrag folgend, die pedalaufhängung auseinandergenommen, indem ich die beine des rades auseinanderbog. klingt gruselig, war es natürlich auch, aber der forenbeitrag wirkte sehr fundiert von einer person, die die räder in US vertreibt und in dem forum kundenbetreung betrieb. die person sagte, dass da nichts kaputt gehen kann (und irgendwie muss das ja auch so zusammengesetzt worden sein).
als die pedale auseinandergenommen waren, wunderte ich mich auch nicht, dass meine vorherigen versuche nicht viel gebracht haben, weil die mittlere achse so ungefähr 20-25 cm lang ist und dementsprechend recht tief in der holzbohrung sitzt und das quietschen zwischen holz und metall auch recht tief und unzugänglich herkommen konnte. mit einer schicht paraffin auf der achse und wieder zusammengesetzt war es aber sofort weg.
falls also irgendwer sich ein symphony zugelegt hat und da auch wegen einer kleinen befindlichkeit zwischen holz und metall ein quietschen entsteht, nicht verzagen sondern das beherzt auseinandernehmen.
ein kleines geräusch kam nur noch von der lederverbindung der pedale mit den trittstangen oder knechten, was aber mit etwas lederpflege von distel behoben wurde, weil dadurch die lederbänder geschmeidiger wurden.
das sind 2 singles, die ich bisher gesponnen habe, ein drittes soll noch dazukommen, um sie dann zu verzwirnen.
zwischenzeitlich hatte ich ganz schön zu kämpfen, denn mir wollte einfach kein faden gelingen, ich brauchte teilweise bis zu 5 versuche, um an den bestehenden faden neu anzuspinnen, ich habe die fasern sehr tupiert, es war krampfig ...
inzwischen bin ich aber drauf gekommen:
es liegt alles an der faservorbereitung. das ist das a und o (und x oder wasauchimmer)
ich hatte als spinnvorbereitung von den karden rolags gedreht und bin damit zunächst gut klar gekommen.
allerdings wurden die etwas anstrengend, nachdem sie etwas gelagert hatten (in einem beutel), dabei wurden die fasern wohl wieder zu sehr komprimiert und weil sie m.E. sehrsehr kreuzundquer im rolag liegen war dass dann schnell 'prefelted'.... spätestens zumindest in meinen fingern... öhöm.
beim letzten spinntreff wurde aber von einer spinnerin vorgeführt, wie man von dem karden batt mit hilfe eines diz eine kardenband zieht, und damit klappt das spinnen wieder wunderbar, auch wenn das kardenband zwischenzeitlich in einen beutel verbannt war und nicht ganz frisch von der karde gezupft ist.
ich habe endlich das eine sockenprojekt abgeschlossen und ein neues gestartet. so richtig schnell und produktiv war ich ja nie, aber irgendwie fand ich mich jetzt schon mal wieder besonders 'langsam'. ich habe in den letzten tagen auch nicht viel gesponnen, weil ich schon einiges anders zu tun habe.
spinnen ist allerdings auch noch so neu und aufregend, dass ich mich da nicht wie mit dem strickzeug mal zur entspannung aufs sofa haue, wenn ich abgekämpft nach hause kommen.
das neue projekt, black rose aus der knitty (winter08) ist, wie ich feststellen musste, mein erstes projekt mit lace-muster.
ich habe ja schon das eine oder andere etwas* kompliziertere muster gestrickt, aber ich musste feststellen, dass ich mich für dieses - an sich einfache und überschaubare lacemuster - doch ganz schön konzentrieren muß, da schnell mal eine masche verschwindet. in meinen bisherigen mustern konnte ich solche fehler auch immer schnell entdecken aber mit diesen umschlägen und löchern finde ich das echt schwierig.
mein respekt für die lace-stricker_innen ist da nochmal gestiegen und etwaige überheblichkeit in der einschätzung meiner eigenen fähigkeiten zurechtgestutzt.
nach zwei wochen spinnen ist es also soweit. ich habe nicht nur einiges an material gekauft, versponnen, gezwirnt, entspannungsgebadet sondern auch spinntutorials geguckt, mich über spinnrädertypen informiert und probegesponnen...
...ich habe heute beschlossen ein kromski 'symphony' zu mieten, mit der option es zu kaufen, wenn es mir zusagt. www.kromski.com
Das Wollschaf macht dieses angebot zum miet/kaufen, was ich superpraktisch finde um es probezufahren.
ich habe es in unbehandeltem holz bestellt, damit ich die möglichkeit habe es dann weiß zu lasieren und anschliessend zu wachsen, da ich mir das sehr schön vorstelle. naja, zumindest weiß und matt und nicht mahagoni, walnuß und glänzend. ...wenn es mir denn zusagt und vom 'fahrgefühl' her gefällt.
...respecting the spindle.
meine lieben, im moment bin ich völlig zerstört und übernächtigt. ... und sehr guter dinge.
und das ganze ist eine längere geschichte.... zumindest eine die einen längeren zeitraum umspannt. zusammengefasst ist sie recht schnell:
ich habe gestern angefangen zu spinnen.
so jetzt ist es raus, ich bin endgültig faseri(n)fiziert. schuld ist selbstverständlich die Distel aber auch YaYaSis, die den raum dazu geschaffen hat.
angefangen hat es allerdings mit dem wollrecycling-projekt, das ich ende 2010 angefangen hatte.
(siehe hier, hier und auch hier)
seit dem lagen die stränge rum, bis ich mich letztens bei distel zum verzwirnen eingefunden habe. das ganze hat ja distel ausführlich in ihrem podcast erzählt, deswegen sag ich jetzt garnicht mehr viel zum garn, falls hörer_innen vorbeikommen haben sie aber jetzt die links beisammen, und die cable-cable-stränge sind hier auch zu sehen.
für meinen heutig zerstörten zustand ist aber wichtiger, dass ich dadurch zum ersten mal an einem spinnrad tätig war, wenn man eine spinnradbegegnung in urzeitlichen tiefen der biographie mal vernachlässigt. das werkeln am spinnrad hat mir jedenfalls sehr viel spass gemacht.
so viel, dass ich am liebsten sofort ein spinnrad bestellt hätte, bereits ebay auscheckte und diverse herstellerinformationen eingeholt hatte. ein bisschen restvernunft ist aber doch noch irgendwo in mir auffindbar gewesen, so dass ich nicht mal eben hunderte von euro für ein neues rausgehauen oder viele billige alträder ersteigert hatte, um möglicherweise ein brauchbares dazwischen zu entdecken.
und das alles ist auch der grund, warum ich bisher nicht gesponnen habe, nichtmal mit spindeln. ich habe befürchtet - zu recht, wie ich jetzt weiss - dass ich, wenn ich nur eine nasenspitze da hinein stecke, dann ein weiteres hobby haben würde, welches zu weiteren noch nicht beendeten projekten und produktionen führt, mehr stash z.b auch und all solche dinge.
ich habe die spindeln somit bisher umgangen, damit das spinnrad als eine art sicherheitsschild bleibt. aber all diese bemühungen sind nach einmal am spinnrad in sich zusammengebrochen.
nachdem aber der spinnradspontankauf abgewehrt werden konnte, gingen mir, wer hätte es gedacht, die spindeln durch den kopf. ich träumte sogar davon oder habe schonmal nächtlings statt zu schlafen spinntutorials und faservorbereitungs videos angeschaut.
eine spindel musste also her und damit ich nicht blödsinn kaufte fragte ich vorgestern distel per chat, während der finger fast schon auf kaufen klickte. Distel bot mir dann aber anstatt nur der infos zum einstieg eine ihrer selbstbau spindeln an, sooooooo lieb.
schlussendlich bin ich dann gestern aber nach einer lohnarbeitsnachtschicht auch noch zum Berlin Spinnt treffen zu YaYaSis eingeladen worden, die ich bei meiner ersten spinnradsession bei distel kennengelernt hatte. das fasernetz in dem ich mich letzte nacht verfangen sollte war also ausgelegt.
ich habe mich zum spinntreff begeben, wo distel mir kopf und fusspindeln und verschiedene fasern zum ausprobieren mitgebracht hatte - sooooooo lieb, erwähnte ich das schon? - ich probierte also wolle, mal gekämmt, mal haben wir kadiert, und so sind meine ersten meter garn entstanden. z.b das graue oben auf der fußspindel.
es war ein sehr schöner und lehrreicher abend.
...der aber noch nicht beendet war. distel hat mir zum weiteren vergleich und zum üben 2 ihrer spindeln mitgegeben, wovon ich eine behalten darf, und ein paar fasern obendrauf (erkennt ihr das verlockungsmuster hier, na? ich kann nichts dafür!). ich habe also gleich nachts noch mehr fasern bestellt und zwei handkarden, die man ja immer mal brauchen kann, um mich dann weiter im spinnen zu probieren.
ich habe nachts noch bis in die morgenstunden weitergesponnen wobei dieses kleine pinke knäul aus märchenwolle entstanden ist. selbstverständlich ist mir dabei mehrfach auch die spindel runtergefallen, und nicht immer auf's kissen, aber es haben sich keine nachbarn wegen nächtlichen radaus beschwert.
bei den abstürzen hatte sich auch die verklebung von dem wirtel der kopfspindel etwas gelockert, was ich heute 'morgen' schon gleich repariert habe.
es wäre jedenfalls für mein körperliches befinden heute viel besser gewesen einfach ins bett zu gehen, und dafür heute frisch anzufangen, das war aber leider nicht möglich, unmöglich. völlig absurd.
ich musss jetzt auch gleich weitermachen, weil ich noch schwarze märchenwolle habe, und vielleicht kann ich die dann heute auch gleich mit der pinken verzwirnen und ... dann.... ja... vielleicht lasse ich ja hier mal wieder was von mir hören, ich muss jetzt aufhören mit schreiben....
einer der ersten sonnentage mit frühlingshaft mildem wetter hat meinen liebsten und mitbewohner dazu angetrieben den balkon aufzumöbeln und zu reinigen.
die letzten jahre war das eher mein job, da auch die pflanzen und die begrünung mehr in meinen händen liegt. dabei habe ich schon versucht den balkon mit den gegebenen mitteln irgendwie nett und gemütlich zu machen.
(erstes neues und erstes altes grün)
jetzt hieß es aber von meinem mitbewohner, es wäre auf dem balkon alles häßlich und ungemütlich und deswegen wurde der auch im letzten jahr nicht genutzt und müsste jetzt nicht nur gereinigt sondern auch mit neuen möbeln und alles anders gemacht werden. ich persönlich fand vor allem die 'gesammelten' kippen der letzten wintermonate, die plus der üblichen blätterüberreste über den boden verteilt waren, ungemütlich.
die möbelsituation war aber auch wirklich nicht so dolle.
um die balkongarten dinge zu verstauen und vor allem mehr platz für pflanzentöpfe zu machen, haben da so ein ausrangierte drahtregalteil und eine plaste-holz-leichtbau kommode gestanden. letztere war vom wetter und der sonne in den letzten jahren sehr zerbröckelt. noch schlimmer fand ich allerdings die 2 gartenstühle und den tisch aus alu, die zwar noch intakt, aber viel zu groß und breit für den superschmalen balkon waren... auch noch unbequem dazu, weswegen ich schon vorher etwas bankähnliches improvisiert hatte.
mein mitbewohner hatte offensichtlich zu lange in einem möbelkatalog geblättert und sich von den schönen bildchen 'inspirieren' lassen.
dass es jetzt also neue möbel geben sollte fand ich gut, die idee für holzbänkchen und klapphocker auch, der holzbalkonboden sowieso, wo das wasser in den ritzen zwischen den holzteilen ablaufen kann. das ist schon nicht ganz billig, aber viel schöner und praktischer als dieser graue betonboden.
ein paar ideen des projektes 'gemütlichkeit' fand ich aber eher einer optischen katalogverblendung geschuldet als wirklich schön, praktisch und gemütlich. aber mit ein paar gedanken machen und überarbeitungen fand ich das alles sehr gut und eh ich 'fertig' überlegt hatte, war die alte kommode schon zerkloppt und der balkon zum gemeinsamen putzen freigegeben.
ein vorher bild gibt es leider nicht. wo der rote stuhl auf dem bild steht, war das draht-regal, welches jetzt (noch vollgestopft mit topfen) an der stelle des kommodendingens steht. die riesigen stühle und der tisch sind schon weg.
abends gab es dann schonmal eine probeweise anordnung mit stimmungsvollem kerzenlicht (und schlechtem foto).
das drahtregal wird da bleiben, aber noch mit einem vorhang aufgehübscht.
heute ging es dann daran diese bodenplatten zu verlegen, obwohl sich eher wolken und vereinzelte tropfen denn frühlingssonne zeigte.
gegen abend waren wir dann für's erste fertig, inclusive der schmückenden kunst, der ein oder andere blumenkasten muß noch ausgetauscht werden, von der bepflanzung mal ganz zu schweigen. so ein paar feinheiten fehlen noch, wie der vorhang für das drahtregal oder ein kleine ablagefläche. trotz der witterung haben wir mal eine draußen atmosphäre gestellt.